Unseren schon gewohnten Folkloreabend mit einer ausländischen Folkloregruppe konnten wir in diesem Jahr nicht in Waldburg präsentieren, weil gerade die Folkloregruppen aus Norditalien, mit denen wir in den letzten Jahre gute Kontakte pflegen konnten, auf unsere jüngsten Anfragen sehr zurückhaltend, bzw. gar nicht regierten. Dies kann auch in der angespannten Finanzlage dieser Regionen und der damit einhergehenden zurückhaltenden Unterstützung dieser Gruppen durch öffentliche Mittel ihre Ursache haben. Aber die Tradition des Heimatabends im Oktober wollten wir gern weiterführen, da er ja auch mit dem jährlichen Seniorennachmittag der Gemeinde Waldburg im Zusammenhang zu betrachten ist. Wir beschlossen deshalb, einen „wahren“ Heimatabend mit dem Brauchtum unserer unmittelbaren Region zu veranstalten. Dazu konnten wir den Trachtenverein „D’ Argentaler“ aus Wangen gewinnen.
Mit diesem Verein verbindet uns nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern wir konnten im Juni dieses Jahres zum 100-jährigen Jubiläum der „Argentaler“, mit anderen Vereinen des Bodenseegauverbandes, einen tollen Gauheimatabend in Wangen feiern. Durch das Fehlen einer auswärtigen Gruppe blieben uns in diesem Jahr Versorgungs- und Betreuungsaufgaben erspart. Weil wir somit auch keinen Begrüssungsabend am Vortag des Heimatabends veranstalten brauchten, konnten wir an diesem Tag gern die Einladung des Wangener Trachtenvereins annehmen und mit den Burschen und Dirndln aus Wangen uns bei ihrem Heimatabend gemeinsam auf unser Fest fröhlich einstimmen.
Der Heimatabend in Wangen wurde auch vom „Altstadtverein Wangen“ unterstützt und vom Oberbürgermeister der Stadt Wangen besucht. Der nächste Tag begann, wie immer, mit den Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten in der Festhalle, in der Küche und an der Theke. Am Festabend selber konnten wir, neben Besuchern aus Waldburg und den Nachbargemeinden auch Trachtler aus Tettnang, Rot an der Rot und natürlich auch unsere Gäste aus Wangen begrüssen.
Wenn auch das Temperament der Tänze des gehobenen Kaufmannsstandes der Stadt Wangen aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mit den Schuhplattlern des Allgäus verglichen werden kann, war doch das Auftreten der Historischen Tanzgruppe aus Wangen eine angenehme Bereicherung und Ergänzung unseres Programms. Besonders in der Darstellung der Bürgertrachten der damaligen Zeit können sie in Farbenvielfalt und eleganter Verarbeitung von verschiedenen Stoffen ein beeindruckendes und prächtiges Bild von Tradition und Brauchtum präsentieren. Die Burschen und Dirndl unseres Vereins hatten sich auf den Heimatabend intensiv vorbereitet und neben den bekannten und beliebten Schuhplattlern auch seltenere Tänze aufgeführt. Dazu gehörten der „Freischütz“ oder Fliegertanz und der nach langer Zeit wieder einmal präsentierte Steckentanz der Burschen. Auch die immer wieder gern gesehenen und gehörten Figurentänze, wie Mühlrad, Sternentanz, sowie die Goiselschnalzer wurden wieder mit viel Beifall begleitet und belohnt. Weitere Höhepunkte des Abends waren die Alphornbläser, besonders im Zusammenspiel mit den „Fischerbueba“ und natürlich die Glockenspielgruppe mit alten und neuen Liedern von Johannes Längle. Eine ganz besondere Freude war auch diesmal wieder die starke Jugendgruppe des Trachtenvereins. Die temperamentvollen Plattler- und Figurentänze der jugendlichen Burschen und Dirndl wurden nicht nur von den anwesenden Eltern und Grosseltern der Jugendlichen begeistert aufgenommen, sondern auch von allen Besuchern des Abends gebührend gefeiert. Neu im Programm war ein Gedichtvortrag in schwäbischer Mundart durch Alfons Fischer, der ebenfalls grosse Zustimmung des Publikums fand, eine Variante, die wir gern weiter verfolgen werden.
Nach dem Programm konnte zur Musik der „Fischerbueba“ noch fröhlich getanzt und gefeiert werden. Wenn auch die Festhalle recht gut besucht war, hätte doch die Bestuhlung in der Halle (und auch die Vereinskasse) einpaar Besucher mehr, gut vertragen können (ein Plus für die Vereinskasse wurde erreicht). Viele Besucher des Abends verabschiedeten sich von uns mit anerkennenden und lobenden Worten über Auswahl und Durchführung des Programms.
Das Programm des Seniorennachmittags wurde sehr wesentlich durch die „Glöckler“ und die Jugendgruppe gestaltet, ein Ausdruck und Beweis der erfolgreichen Zusammenarbeit des Jugendleiterteams mit den Jugendlichen und der sehr guten Unterstützung durch die Eltern der Jugend. Dafür unser herzliches „Vergelt’s Gott“.
Abschliessend möchten wir gern noch der angenehmen Pflicht nachkommen, uns bei Allen zu bedanken, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Unser Dank gilt unseren Freunden aus Wangen, der 1. Stellvertreterin des Bürgermeisters Tonja Marxer für ihre anerkennenden Worte zum Seniorennachmittag, den Besuchern des Heimatabends und allen Burschen und Dirndln der Aktiven- und der Jugendgruppe des Verein für die aktive Mitwirkung am Programm und Mitarbeit beim Auf- und Abbau des Festes.