Nach unserer „kleinen“ Reise in den Schwarzwald im Juli führte uns unsere nahezu jährliche „grosse“ Reise in diesem Jahr wieder einmal in den Norden Deutschlands, nach Scheeßel bei Bremen zur „Internationalen Trachtenbegegnung“ der „Original Scheeßeler Trachtengruppe“. Dieser Trachtenverein kann auf eine über 100 Jahre alte Tradition zurückblicken und veranstaltet alle 2 Jahre dieses erlebnisreiche Folklorefest. In diesem Jahr waren Gruppen aus Finnland, Schottland, Belgien, Lettland und Deutschland dabei, darunter auch wir, und das schon zum 3.Mal. Und immer wieder ist es eine grosse Freude mit den „Scheeßlern“ und ihren Gästen ein fröhliches Wochenende gemeinsam zu feiern.
Inzwischen haben sich unter Trachtlern aus Waldburg und Scheeßel private Freundschaften entwickelt, die auch ausserhalb dieser Feste gepflegt werden. Pünktlich um 6.oo Uhr in der Frühe war der Bus der Fa. Grabherr beladen und die Fahrt konnte mit Busfahrer Guido in Richtung Norden starten. Die Reise verlief fast problemlos, denn ein paar Autobahnbaustellen haben nur zu kurzen Verzögerungen geführt. Und lustig ist es im Bus sowieso, wenn Trachtler unterwegs sind. Nach gut 10 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht und wurden vom Veranstalter freudig begrüsst. Wir wurden bei Gastgebern in Scheeßel auf Privatquartiere verteilt und zum Abendessen eingeladen. In Scheeßel werden immer alle Gäste privat untergebracht, und das ist bei ca. 120 Gästen aus 5 Ländern eine beachtliche Leistung. Danach trafen sich alle Gruppen mit ihren Gastgebern auf dem „Meyerhof“, dem kulturellen Zentrum der Gemeinde, zum „Kennenlernen“. Wer hatte, brachte Musikinstrumente mit, und das waren nicht wenige. Auch unsere Musikanten Johannes, Alfons und Albert waren dabei und hatten schon nach kurzer Zeit eine fröhliche Stimmung im Festzelt erreicht. Es dauerte auch nicht lange und Musikanten von allen Gruppen fanden sich zusammen und spielten gemeinsam schwungvolle Lieder zum Mitsingen und Tanzen. Damit war der Auftakt des Festes bestens gelungen. Der nächste Tag stand zur freien Verfügung, ehe am Abend ab 19.oo Uhr das Festprogramm im „Meyerhof“ über die Bühne ging. Wir nutzten den Tag für eine interessante Stadtbesichtigung mit kompetenter Führung durch Bremen. Im Abendprogramm hatten wir dann wieder einmal mehr die Gelegenheit unsere Allgäuer Tradition mit Schuhplattler, Figurentänzen, Goiselschnalzen und Glockenspiel zu präsentieren. Gebirgstraditionen erlebt man im Norden nicht so oft, und deshalb wurde unser Auftritt auch mit besonders viel Applaus belohnt, was uns natürlich sehr gefallen hat. Am nächsten Tag, Sonntag, den 3. August, wurde in der Evangelischen Kirche in Scheeßel der Festgottesdienst gefeiert und von Musikanten aus Finnland, Belgien und unserer Glockenspielgruppe musikalisch begleitet. Nach dem Kirchgang zogen alle Teilnehmer mit Dudelsackmusik aus Schottland zurück zum Festplatz zum musikalischen Frühschoppen und Mittagessen. Dazu wurden alle Gruppen vom Scheeßeler Trachtenverein eingeladen. Am Nachmittag wurde das Programm vom Vorabend noch einmal im „Meyerhof“ präsentiert und wiederum von Hunderten Besuchern begeistert aufgenommen. Zur Abwechslung zeigten wir auch den Knappentanz und den „Hoselupf“, wieder mit grosser Resonanz beim Publikum. Ein besonderer Höhepunkt bei beiden Festprogrammen, am Samstagabend und am Sonntagnachmittag, war das grosse Finale, bei dem alle Trachtenträger aus 5 Ländern sich gemeinsam auf der Bühne präsentierten. Der Abschiedsabend am Sonntag verlief ähnlich wie der Begrüssungsabend mit allen Gruppen in fröhlicher Atmosphäre. Damit war das wunderschöne Fest auch schon wieder vorüber, es wurden Adressen mit den verschiedenen Folkloregruppen ausgetauscht und sehr wahrscheinlich sieht man sich auch einmal wieder. Am Montag wurden die Sachen gepackt, rührend von den Gastgebern Abschied genommen und die Heimreise angetreten. Auch diese verlief wieder in bester Weise, dafür unserem Busfahrer Guido ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott“. Auch allen Burschen und Dirndln des Vereins ein herzlicher Dank für das engagierte Mitwirken und disziplinierte Auftreten. Alle, die mit dabei waren, sind sich sehr sicher, dass die, die nicht mitfahren konnten, ein sehr schönes Fest verpassen mussten.